15.2.1961...SoFi total
Die Beobachtung einer totalen Sonnenfinsternis gehört zu den spektakulärsten Naturereignissen. Wer einmal ein solches Ereignis gesehen hat, wird es nicht mehr loslassen. leider passiert es an einem Ort der Erde statistisch nur alle 400 Jahre einmal, dass die helle Sonnenscheibe durch den dunklen Mond bedeckt wird und ein bizarrer Lichtkranz um das Tagesgestirn aufleuchtet. So ist es nicht verwunderlich, dass meist Reisen in die Finsterniszonen anzutreten sind, um die schwarze Sonne zu erleben.
Im Februar 1961 war das Ziel der kleine Ort Bol auf der Insel Brac in der Adria, wenige Kilometer vor der Küste Kroatiens. Der Leiter der Schulsternwarte, Edgar Penzel, und der Mitarbeiter Diethard Ruhnow nahmen an der Expedition teil, die von Jenaer und Berliner Sternfreunden organisiert worden war. Tief blau zeigte sich der Himmel über der Adria, als in den frühen Vormittagsstunden des 15. Februar das Naturschauspiel begann. Ungestört konnte der gesamte Ablauf der Finsternis beobachtet werden. Mit Optiken von 180 mm bis 1500 mm Brennweite wurden alle Phasen dokumentiert. Eine 16 mm Schmalfilmkamera zeichnete den Verlauf der Totalität auf. Mit ihr gelang es auch erstmalig die fliegenden Schatten am Ende der Totalität im Bilde festzuhalten.
Neben den persönlichen Eindrücken von der Reise und dem Naturereignis schufen sich die Mitarbeiter einzigartige Dokumente, die sie für ihre populärwissenschaftliche Tätigkeit für die Öffentlichkeit und die Schüler nutzen konnten. Diese Praxis hat sich in vielfältiger Form bis heute bewährt und hat durch die Nutzung des Planetariums an Bedeutung noch gewonnen.