Die 10er...Veränderungen
Zum Jahresbeginn 2011, am 4. Januar, ereignete sich eine schöne Sonnenfinsternis mit einem Bedeckungsgrad von 72 %. Die Wetterverhältnisse waren günstig, um den Verlauf von 8.05 Uhr bis 10.50 Uhr zu verfolgen. Ungewöhnlich große Schneemassen mussten auf der Beobachtungsplattform beräumt werden, um den Besuchern Platz zu bieten. Aufgrund der großen Schneelast sollten nicht mehr als 50 Besucher gleichzeitig das Sternwartendach betreten. Trotz der klirrenden Kälte kamen zahlreiche Besucher und bestaunten das Ereignis. Beeindruckend war vor allem die zur Maximalbedeckung einsetzende Abnahme der Lichtintensität.
Das Brustzentrum des naheliegenden Klinikums Obergöltzsch nutzte die Einrichtung in ihrer räumlichen und inhaltlichen Struktur, um hier in den Jahren 2012, 2014 und 2016 ein wissenschaftliches Kolloquium abzuhalten. Neben Fachvorträgen war im Foyer der Sternwarte eine Pharmaaustellung präsent. Zur kulturellen Umrahmung fanden in den Pausen Vorführungen im Planetarium statt.
Am 6. Juni 2012 erlebten Astrofans bei Sonnenaufgang ein besonderes Highlight. Der zweite und letzte Venustransit des 21. Jahrhunderts konnte dokumentierte werden. Diese seltene Naturschauspiel hat in der Geschichte der Astronomie immense Bedeutung. Im 17. und 18. Jahrhundert versuchte man damit die Entfernunungsverhältnisse im Sonnensystem zu bestimmen. Bedenkt man, dass der erste Transit 1638 beobachtet wurde, so war der von 2012 der achte Venusdurchgang.
Seit 2014 sind Sternwarte und Planetarium ein beliebter Treffpunkt für die KrimLiteraturTage Vogtland. Bei der jährlich stattfindenden Veranstaltungsreihe präsentiert die Initiatorin Petra Steps Autoren, die ihr Buch vorstellen. Bei den Veranstaltungen in der Sternwarte geht es dabei meist um Mord unterm Sternhimmel oder auch riskante himmlische Reisen.
Die Rodewischer Autorin Maren Schwarz präsentierte 2015 ihren Roman Inselfeuer. Der bekannte Astroblogger Florian Freistetter stellte sein Buch "Die Neuentdeckung des Himmels" 2016 vor.
Die Physikerin Christiane Heinicke gastierte 2017 in der Einrichtung, um über ihren Einsatz in einem Marscamp zu berichten und damit ihr Buch "Leben auf dem Mars"vorzustellen.
Mit Kontinuität wurde seit 1992 die Tagung der Amateurastronomen Westsachsens in der Sternwarte organisiert und durchgeführt. Die Sternfreunde aus Chemnitz, die die Initiatoren sind, bereichern das Treffen durch ihre Beiträge. Dietmar Büttner führt traditionell durch das Programm. Andres Viertel berichtet über seine Sonnenbeobachtungen und Jörg Hähnel begeistert durch seine Ideenvielfalt bei der Nutzung des Telementors. Einen ebenso hohen Anteil an der inhaltlichen Gestaltung haben die Sternfreunde aus Drebach und Schneeberg.
Die Tagung erweiterte sich zu einer einzigartigen Plattform für Hobbyastronomen Sachsens, Thüringens und Frankens. Das Bild zeigt die Referenten der Tagung vom 22.11.2014.
Am 20. März 2015, dem Frühlingsanfang, erlebten etwa 200 Besucher bei günstiger Witterung eine attraktive partielle Sonnenfinsternis. Zwischen 9.20 und 12.00 Uhr konnte der Verlauf des Naturschauspiels verfolgt werden. Zur Zeit der Maximalbedeckung, um 10.46 Uhr, waren in Rodewisch 72 % der Sonne durch den Mond verdeckt.
In bleibender Erinnerung wird der Umstand bleiben, dass bereits Wochen vorher keine Sonnenfinsternisbrillen mehr aufzutreiben waren, nicht bei regionalen Händlern noch im Internetversand.
Das Jahr 2014 begann mit dem Start einer gewaltigen Baumaßnahme zur Umgestaltung des Geländes. Die Stadt Rodewisch nutzte einen Teil der großen Grünfläche neben dem Sternwartengebäude, um den Neubau der Kindereinrichtung "Flohkiste e.V." auf städtischem Gelände zu ermöglichen. Aufgrund günstiger Wetterverhältnisse konnte am 13. Januar mit den Tiefbauarbeiten begonnen werden. Nach einer Rekordbauzeit von 10 Monaten war bereits am 28. November 2014 die Einweihungsfeier für das "Haus der kleinen Forscher". Die Kapazität ist für 80 Kinder vom Krippen- bis Hortalter ausgelegt.
Die Planetenwege Vogtland wurden am 17. Oktober 2015 offiziell eingeweiht. Eine Privatinitiative von Olaf Graf und Andreas Krauß ermöglichte es, mit Spendenmitteln die Planetenwege als Sternwanderziele zu gestalten. Die sechs Wege führen zu acht Planetenstelen an touristisch interessanten Orten in Adorf, Plauen, Treuen, Auerbach, Wernesgrün und Rodewisch (hier gibt es drei davon). Ausgangs- bzw. Zielpunkt ist dabei das Planetarium Rodewisch, das als Zentrum des vogtländischen Sonnensystems gilt. Dessen Kuppel stellt die Sonne dar und entsprechend maßstabsgerecht wurden die Entfernungen zu den Planeten im Vogtland bestimmt.
Der Maler Andreas Krauß hat an der Außenfassade des Planetariums eine Übersichtskarte des Wegnetzes gestaltet.
Im Jahr 2018 verabschiedete sich der langjährige Leiter der Sternwarte Jochen Engelmann in den Ruhestand. Er wird der Einrichtung aber weiter als Honorarkraft erhalten bleiben.
Sein Amt übernahm Olaf Graf, der bis 2013 als pädagogischer Mitarbeiter an der Sternwarte tätig war. Im April 2018 kehrte er nun an seine alte Wirkungsstätte zurück.